Erste Förderung durch „Taucha handelt” – Programm bleibt unter seinen Möglichkeiten | Taucha kompakt

Die Initiative „Taucha handelt” sollte neue Geschäftsideen in die Stadt bringen und Leerstand reduzieren. Im April 2023 ins Leben gerufen, bot das Programm Miet- und Ladenbauzuschüsse für Gründer und Unternehmer mit innovativen Konzepten. Doch fast zwei Jahre nach dem Start zeigt sich: Die Erwartungen wurden bisher nicht erfüllt.

Im Juni 2024 übernahm Arne Gaidies die Bioladen Taucha GmbH von den bisherigen Geschäftsführern Jens und Kathrin Kietzmann. Damit betreibt Gaidies den Bioladen fort und galt für das Programm „Taucha handelt” als Neugründer. Bislang ist er der erste und einzige Unternehmer, der von der städtischen Förderung profitiert. Die Stadtverwaltung unterstützte den Unternehmer mit einem Mietzuschuss von 500 Euro monatlich sowie 2.500 Euro für den Ladenbau. Die Förderung für den Ladenbau sowie erste Mietzuschüsse erhielt der Inhaber bereits im letzten Jahr. Am 3. März 2025 wurde Gaidies von Bürgermeister Tobias Meier ein abschließender Scheck in Höhe von 2.925 Euro überreicht, womit die maximale Fördersumme für die Kaltmiete ausgeschöpft wurde.

Das Programm war ursprünglich mit jährlich bis zu 30.345 Euro Fördermitteln ausgestattet worden und hätte theoretisch drei Neugründungen pro Jahr unterstützen können. Mit der Projekteinführung im Jahr 2023 gab es noch keine Bewerbungen, da sich das Projekt in der Pilotphase befand und erst an Bekanntheit gewinnen musste, so die Stadtverwaltung. „Im darauffolgenden Jahr konnten wir drei Bewerbungen verzeichnen, jedoch passten zwei der Bewerber nicht in das Konzept, was durch eine Juryentscheidung bestätigt wurde”, so Stadtsprecher Nico Graubmann. Der dritte Bewerber, der Bioladen von Arne Gaidies, überzeugte schließlich die Jury und erhielt den Zuspruch zur Förderung.

Für das laufende Jahr gibt es laut Wirtschaftsförderin Lilly Mühlbach keine weiteren Interessenten. Somit bleibt der Einzelhandel in Taucha ein schwieriges Feld und das Programm, das Leerstand reduzieren und die Innenstadt beleben sollte, weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Als das Projekt gestartet wurde, war der damalige Wirtschaftsförderer Norman Bachmann optimistisch: „Wir wollen Existenzgründungen im Bereich Handel und Dienstleistungen ermöglichen und so neue Ideen und Konzepte in die Stadt bringen.” Einen spürbaren Effekt gab es noch nicht. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Einzelhandel bundesweit unter Druck steht. Steigende Mieten, hohe Energiekosten und die Konkurrenz durch den Online-Handel erschweren Neugründungen in kleineren Städten. Auch in Taucha finden sich Leerstände, doch offenbar nicht genug Unternehmer, die das Risiko einer Selbstständigkeit in der Stadt eingehen wollen.

Die Stadtverwaltung gibt sich dennoch zuversichtlich: „Das Programm steht weiterhin zur Verfügung, wird aktiv beworben, und wir hoffen, dass sich in Zukunft weitere Unternehmen für eine Ansiedlung in Taucha entscheiden”, so Lilly Mühlbach.

Dennoch bleibt die Frage offen, wie „Taucha handelt” künftig attraktiver gestaltet werden kann, um mehr Gründer anzulocken. Interessierte Gründer und Unternehmer, die ihre Geschäftsidee in Taucha verwirklichen möchten, seien herzlich eingeladen, sich für das Förderprogramm zu bewerben.

Weitere Informationen und die Bewerbungsunterlagen sind auf der Website der Stadt Taucha zu finden.