Bis Ende Februar dürfen Bäume und Sträucher noch gefällt werden, dann beginnt die Schonzeit aufgrund der Brutzeit der Vögel. Auch auf der Brachfläche des kommenden Wohngebietes Bogumilspark wurde diese Woche ordentlich „Holz gemacht”.
Am künftigen Wohngebiet Bogumilspark laufen in dieser Woche Rodungsarbeiten. Dabei wurde der Wildwuchs an Brombeerbüschen, anderen Kleingewächsen, aber auch Bäume entfernt. Nun wirkt die Fläche sehr trist – und so mancher fragt sich: Wurde hier nicht viel zu viel abgeholzt?
Das Wohngebiet Bogumilspark entsteht auf der Brachfläche zwischen der Leipziger Straße (B 87) und der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Es handelt sich um eine Neuentwicklung der KWP Taucha Zentrum GmbH und Co. KG, der unter anderem die Leipziger Immobilienholding WINCON angehört. Im Bogumilspark sollen mehrere drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen. Insgesamt sind 90 Wohnungen sowie 60 Wohnungen für betreutes Wohnen geplant. Auch eine Tiefgarage mit 170 Stellplätzen ist vorgesehen. Oberirdisch wird es 62 Stellplätze geben.
Für all diese Anlagen wird Platz benötigt. Dieser wurde nun vor Beginn der Schonzeit für Bäume geschaffen. Im artenschutzrechtlichen Fachbeitrag, der dem Bebauungsplan Nr. 61 (Bogumilspark) beiliegt, ist die Rede von 71 Bäumen, die im Plangebiet stehen, sowie 39 Bäumen, die zur Fällung vorgesehen seien. „Tatsächlich gefällt wurden aber nur 24 Bäume“, teilt der vom Investor eingesetzte Mediator Robert Hesse mit. Dies betreffe alle Bäume, die nach dem Fußweg entlang der B 87 sowie zentral im Plangebiet standen. Ganz links und ganz rechts sowie begleitend zur Straße bleiben die Bäume weitestgehend stehen.
Nach dem Neubau der Gebäude würden neue Bäume gepflanzt. Unter anderem auch, da für das Gebiet ein Umgebungsdenkmalschutz herrscht, der die Erhaltung der Charakteristik des Quartiers verlange. So solle eine Baumreihe auf der westlichen Seite des Geländes angelegt werden. Die Ausgleichsfläche für die Fällung der Bäume und Sträucher befindet sich in der Gemeinde Doberschütz. Hier wird auf 0,58 Hektar ein Eichen-Hainbuchenwald wachsen.
Bedenken von Anwohnern und Naturschützern, dass bei den Rodungsarbeiten möglicherweise Igel im Winterschlaf getötet worden seien, kann Robert Hesse zerstreuen: „Mit Sicherheit ist dort jemand durchgegangen. Zudem wurde hier nicht mit großen Maschinen durchgefahren, so dass bei Igelfunden diese entsprechend gesichert worden wären. Mir ist aber nicht bekannt, dass überhaupt Igel angetroffen wurden“, so Hesse.
Die weiteren bauvorbereitenden Arbeiten für den Bogumilspark sollen noch im Frühjahr beginnen. Einen weiteren Zeitplan für das lange erwartete Baugebiet gibt es aber noch nicht.