Am Donnerstag, dem 19. Juni, kommt der Stadtrat der Stadt Taucha zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Die Tagesordnung ist umfangreich: 19 Punkte stehen zur Beratung und Entscheidung an. Darunter befinden sich zentrale Themen wie das geplante Ratsbegehren zur Zukunft des Industriegebiets Merkwitz, ein neuer Schulname, Bauprojekte in verschiedenen Stadtteilen sowie mehrere Aufträge für die Sanierung des Schlosses.
Einer der zentralen Punkte der Sitzung ist der Beschluss über ein Ratsbegehren zur Fortführung des Bebauungsplans für das Industrie- und Gewerbegebiet Merkwitz. Hintergrund ist, dass die Landesdirektion Sachsen und auch der Landkreis Nordsachsen der Auffassung sind, dass die rechtliche Frist für ein entsprechendes Bürgerbegehren bereits verstrichen ist. Um dennoch einen Bürgerentscheid zu ermöglichen, hat Bürgermeister Tobias Meier im Mai dem Stadtrat vorgeschlagen, ein Ratsbegehren auf den Weg zu bringen. Über diesen Vorschlag soll nun abgestimmt werden. Die meisten Fraktionen im Stadtrat haben bereits Zustimmung signalisiert.
Abgestimmt werden soll über folgende Frage: „Sind Sie dafür, dass die Stadt Taucha das Bebauungsplanverfahren ‚GI/GE Merkwitz‘ im Ortsteil Merkwitz mit Anbindung über die Straße ‚BMW-Allee‘ in Leipzig fortführt?“ Der Entscheid soll am 17. August 2025 stattfinden.
Begleitend dazu steht auch die Berufung des Stadtwahlausschusses auf der Tagesordnung. Vorgeschlagen sind Mitglieder aus Verwaltung und Stadtrat.
Ebenfalls kontrovers diskutiert wird der Bebauungsplan Nr. 2/A „Waldenau“*. Der Entwurf war bereits im vergangenen Sommer öffentlich ausgelegt worden und hatte eine Vielzahl kritischer Stellungnahmen von Anwohnern ausgelöst. In den nun zur Abwägung vorliegenden Rückmeldungen finden sich unter anderem Bedenken zur geplanten Geschossflächenzahl (GFZ) (0,8 statt bisher 0,4), zur Auswirkung auf das Stadtklima, zur Entwässerungssituation sowie zur zu geringen Anzahl öffentlicher Stellplätze.
Einige Hinweise wurden übernommen – so wird die GFZ auf maximal 0,6 reduziert. Dennoch bleibt das Projekt umstritten: Die Zahl geplanter Wohneinheiten bleibt hoch, ebenso die Bebauungsdichte. Das Bürgerinteresse dürfte weiter hoch bleiben. Nach Beschluss der Abwägung soll der überarbeitete Entwurf erneut ausgelegt werden – vom 21. Juli bis 22. August.
Ein weiteres wichtiges Bauprojekt ist das Änderungsverfahren für den Bebauungsplan Nr. 8a/D an der Sommerfelder Straße, besser bekannt als Netto-Standort, direkt neben dem derzeitigen Bau des neuen REWE. Geplant ist auch für Netto ein vollständiger Ersatzneubau. Der bisherige Markt entspreche nicht mehr den Standards des Betreibers. Das Gebiet soll zugleich von einem reinen in ein allgemeines Wohngebiet überführt werden, um die Nutzung planungsrechtlich abzusichern.
Eine von der Stadt beauftragte Einzelhandelsuntersuchung kommt zu dem Schluss, dass an dieser Stelle ein relevanter Nahversorgungsbedarf besteht. Eine „schädliche Konzentration“ von Einzelhandelsfläche sei nicht zu erwarten. Die Planer empfehlen eine zeitnahe Umsetzung – auch, um der Abwanderung von Kaufkraft vorzubeugen.
Weitere Punkte der Sitzung: