Die Stadt Taucha kann den neuen Geh- und Radweg an der Kriekauer Straße vorbereiten und die Bauleistungen ausschreiben. Das hat der Stadtrat am Donnerstag mehrheitlich beschlossen.
Konkret soll der Radweg ab dem bestehenden Radweg, etwa in Höhe der Marthastraße bis zur Engelsdorfer Straße gebaut werden. Auf diesen 300 Metern gibt es bislang nur einen unbefestigten Randstreifen.
Die Maßnahme soll 280.000 Euro kosten. 90 Prozent dafür werden über den Masterplan Flughafen bereit gestellt. Am gestrigen Tag teilte der Freistaat Sachsen per Pressemitteilung mit, dass die Mittel für insgesamt 30 Vorhaben im Umfeld des Flughafens Leipzig/Halle ausgereicht wurden. Bei der Weiterentwicklung des Flughafens habe der Freistaat auch „die Bevölkerung vor Ort im Blick, für die der Flughafen auch eine Belastung darstellt. Mit den Maßnahmen aus dem Masterplan verbessern wir die Lebensqualität der Menschen direkt vor ihrer Haustür“, so Verkehrsminister Martin Dulig. In Taucha werden elf Maßnahmen gefördert. Kritiker dieser Förderung sagen jedoch, dass sich der Freistaat damit eine gewisse Akzeptanz der nächtlichen Lärmbelastungen erkaufen will. Die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ spricht von einem „Schweigegeld”. Durch neue Radwege werde kein CO2 weniger durch die Flugzeuge ausgestoßen. Und Nachts sei es weiterhin laut, darüber würden auch Infrastrukturmaßnahme nicht hinweg trösten.
Im Januar soll die Maßnahme ausgeschrieben werden, so die Stadtverwaltung. Vorher sollen die Bürger informiert werden. Gleichzeitig könnten die Bürger Hinweise zum Bauvorhaben geben.
Im Zuge der Baumaßnahme, die im 2. Quartal 2025 beginnen soll, werde auch die Änderung der Vorfahrt geprüft. Von der Stadtverwaltung werde angestrebt, dass die Kriekauer Straße durchgehend Hauptstraße wird. Aktuell ist die Engelsdorfer Straße die Hauptstraße.
Auf dem Teilstück der Kriekauer Straße bis nach Panitzsch werde es keinen Radweg geben, so die Verwaltung. Dies ist eine 30er Zone. Hier sind seit Februar 2001 in der StVo Radwege, Radfahrstreifen, Schutzstreifen und sonstige Markierungen verboten. Durch die Beschränkung auf Tempo 30 sei – zumindest theoretisch - genügend Verkehrssicherheit für Radfahrer gegeben.