Seit Februar hat die Oberschule Taucha mit Mathias Götzl einen neuen Schulleiter. Die bisherige Schulleiterin Kathrin Beer verabschiedete sich in den Auslandsdienst (Taucha kompakt berichtete) . Der Nachfolger ist kein Unbekannter. Arbeiten will er nun vor allem an der internen Organisation. Taucha kompakt sprach mit ihm.
Ich heiße Mathias Götzl, bin 55 Jahre alt und Lehrer für Mathematik, Informatik und Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft (WTH). Nachdem ich mich im Schuljahr 2012/13 von der 71. Schule in Leipzig-Thekla nach Taucha abordnen ließ, gehöre ich seit 2013 zum festen Lehrerstamm an der Oberschule.
Nein, aber stellvertretender Schulleiter in den Jahren 2017 und 2018. Seit 2022 bin ich Fachleiter und arbeitete eng mit Frau Beer zusammen.
Nachrutschen kann man nicht so einfach, die Stelle wurde ausgeschrieben und ich habe mich beworben. Da ich der einzige Bewerber war, gab es ein verkürztes Verfahren, ich wurde von der Schulkonferenz bestätigt und somit konnten wir einen fließenden Übergang nach dem Weggang von Kathrin Beer vollziehen.
Wir sind vor allem baulich in den vergangenen Jahren gut vorangekommen. Unter Kathrin Beer wurde einiges in Sachen Renovierung unternommen. Die Schalldämmung wurde verbessert, die sanitären Anlagen erneuert. Unser Schulhof wird noch ein großes Thema werden, wenn die neue Sporthalle mit Mensa fertig ist.
Einen großen Schub gab es durch Corona bei der Digitalisierung. Einen weiteren Schub wird es durch den Digitalpakt geben. Nachdem wir schon iPads und ein digitales Notenbuch haben, sollen nun interaktive Displays folgen. Für die Schüler haben wir vier iPad-Koffer mit jeweils 14 Tablets, die im Unterricht eingesetzt werden. Für Schüler mit Lese-Rechtschreibschwäche gibt es Scan-Sticks, die den geschriebenen Text vorlesen.
Ich denke, wir haben mit den gleichen Vorurteilen zu kämpfen, wie jede Oberschule. Ein Ziel wäre also, am Ruf insgesamt zu arbeiten. Die Bildungswege heute sind offen und auch nach einem Realschul- oder Hauptschulabschluss können weitere Bildungswege folgen. Zudem braucht die Wirtschaft auch gut ausgebildete junge Menschen ohne Abitur. Wir bieten unseren Schülern eine gute Berufsorientierung und eine optimale Berufsvorbereitung.
Vor allem unsere interne Organisationsstruktur muss verbessert werden. Heißt: eine klare Aufgabenverteilung unter den Lehrkräften. Letztlich geht es immer um die Schüler. Zudem wollen wir ein respektvolles Verhältnis mit den Eltern, aber auch der Stadtverwaltung im Sinne der Schüler pflegen und Verständnis füreinander schaffen. Potenzial sehe ich noch bei den Mitgliedern des Schülerrates. Hier sollten wirklich alle ihre Verantwortung wahrnehmen.
Zu kämpfen haben wir mit dem Lehrermangel, wie wohl jede Schule aktuell. Hier müssen wir versuchen, unsere Kolleginnen und Kollegen besser zu binden. Zudem fehlt uns die mittlere Generation. Junge Lehrkräfte sind öfter mal wegen der eigenen Kinder nicht verfügbar, die älteren sind selbst krank. Wir sind aktuell in das Projekt „Universität nützt Schule“ eingebunden. Hier versuchen wir, die Praktikanten für uns zu gewinnen.