Ein breites Bündnis aus Stadtratsfraktionen, dem Bürgermeister, der Kirchen und Vereinen ruft am 2. März zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf dem Tauchaer Marktplatz auf. Anlass sind zum einen die bundesweiten Proteste gegen Rechts sowie jüngste Schmierereien, Plakate und Aufkleber.
Ein breites Bündnis aus Stadtratsfraktionen, dem Bürgermeister, der Kirchen und Vereinen ruft am 2. März zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf dem Tauchaer Marktplatz auf. Anlass sind zum einen die bundesweiten Proteste gegen Rechts sowie jüngste Schmierereien, Plakate und Aufkleber.
Am 10. Februar wurde bekannt, dass Unbekannte das Tauchaer Bürgerbüro von Dr. Paula Piechotta, Bundestagsabgeordnete der Grünen beschmiert hatten. „Grüße vom Dritten Weg D III. W” war auf die Schaufensterscheibe geschrieben worden. Parallel dazu wurden am Schloss und am Tauchaer Bahnhof Aufkleber der rechtsextremen Kleinpartei platziert. Am 12. Februar tauchten dann diverse Graffitos auf, unter anderem an der Bushaltestelle in der Marktstraße. Ebenso wurden Plakate der Partei am Trogbau in der Portitzer Straße angebracht.
Auch wenn nicht klar ist, wer die Schmierereien und Beklebungen zu verantworten hat und ob sie im direkten Zusammenhang mit Taucha stehen, will ein breites Bündnis unserer Stadt nun ein Zeichen setzen. Die Stadtratsfraktionen von CDU, SPD, Linke, Grüne, FDP, sowie Bürgermeister Tobias Meier, die Evangelische Kirche, die Klimainitiative sowie der SAfT e.V. rufen zur Kundgebung „ Gemeinsam für ein demokratisches Taucha - Alle zusammen gegen Rechtsextremismus! „ auf. Stattfinden soll sie am Samstag, den 2. März von 15 bis 17 Uhr auf dem Tauchaer Markt.
Update, 22. Februar: In der ersten Version dieses Textes hieß es, auch die Fraktion der Unabhängigen Wähler würde diese Kundgebung unterstützen. Nun teilte die Fraktion folgendes mit: Seitens der Stadtratsfraktion der Unabhängigen Wähler wurde gegenüber einem Initiator der geplanten Kundgebung bereits klar zu Ausdruck gebracht, dass die jüngsten Schmierereien und jede Form der Gewalt, der Kriminalität und des Extremismus verurteilt werden. Aus diesem Grund wurde zugleich dem Vorschlag einer nur einseitig ausgerichteten Kundgebung kritisch gegenüber gestanden. Die Unabhängigen Wähler werden sich dieser Demonstration am 2. März nicht anschließen. Die Unabhängigen treten ein für Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit im Tauchaer Stadtbild und distanzieren sich ausdrücklich gegen jegliche Graffitischmierereien, Beklebungen, Plakatierungen und Verunglimpfungen. Dies zeigt sich auch in der auf Fraktionsinitiative erfolgreich eingerichteten Videoüberwachung am Tauchaer Bahnhof zur Prävention und Verfolgung der Kriminalität.
In der Ankündigung der Kundgebung heißt es, man wolle für eine offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft einstehen und die demokratischen Grundwerte gegen die Vereinnahmung von Rechtsextremen verteidigen. „Wir möchten die Bürgerschaft vereinen und laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich gegen jede Form von Diskriminierung, Extremismus und Gewalt zu stellen”, heißt es weiter. Eingeladen seien ausdrücklich alle Menschen, die für die beschriebenen Werte eintreten möchten.
Angekündigt sind Redebeiträge des aufrufenden Bündnisses sowie ein vielfältiges Kulturprogramm. Auch Bürgermeister Tobias Meier wolle eine Rede halten. Man wolle anknüpfen an die bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus, bei der hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen sind. Zudem sei die Kundgebung eine Antwort auf die erwähnten Klebe- und Schmiervorfälle. Nach dem Motto „In Taucha gibt es für Rechtsextremismus keinen Platz – keine Wand, kein Fenster, keinen Mast! Weg mit den Plakaten und Schmierereien!” solle ein Signal aus der Mitte der Gesellschaft gesendet werden, dass man sich die Demokratie nicht kaputt machen lasse.
Anfragen und Rückmeldungen nehme das Bündnis per E-Mail an gemeinsam-fuer-ein-demokratisches-taucha@posteo.de entgegen.
Auch dieses Onlinemagazin unterstützt die Kundgebung ideell. In Zeiten, in denen Parteien offen eine Remigration fordern und sich gegen unsere Vielfalt stellen, müssen demokratische Werte verteidigt werden. Nicht alles ist perfekt, es gibt viele Gründe, mit der Arbeit der Regierung unzufrieden sein. Aber es gibt keine Alternative für eine weltoffene Gemeinschaft und keinen Grund, abermals einen Nationalsozialismus in Deutschland zu installieren. Auch Taucha profitiert täglich von der Vielfalt unserer Gesellschaft. In Wirtschaft, Kultur, Politik und ganz besonders in den Vereinen und im Ehrenamt. Extremismus und Fremdenfeindlichkeit haben hier keinen Platz.
Verwiesen sei an dieser Stelle auch auf die Initiative #zusammenland von mehr als 500 Unternehmen und Medienhäusern.