Gestern Abend gab es eine Sondersitzung des Stadtrates. Der Anlass: Es musste eine Grundsatzentscheidung zur geplanten Grundschule 3 gefasst werden, denn der Übergangsbau wird erheblich teurer als gedacht.
Gestern Abend gab es eine Sondersitzung des Stadtrates. Der Anlass: Es musste eine Grundsatzentscheidung zur geplanten Grundschule 3 gefasst werden, denn der Übergangsbau wird erheblich teurer als gedacht.
Interimsbau, Übergangsbau, vorübergehende Grundschule 3 - die Synonyme für die neue geplante Schule an der Dewitzer Straße sind vielfältig. Helge Zacharias, Fachbereichsleiter Bauwesen im Rathaus, wählte gestern das pragmatische Wort „Containerschule”, denn nichts anderes wird es werden. Für diese Containerschule also gab es - wie berichtet - eine Ausschreibung . Zwei Bieter haben ihre Angebote vorgelegt. „Die Preise, die unter dem Strich standen, waren weit weg von dem, was wir uns vorgestellt hatten”, so Helge Zacharias. Im Haushalt eingestellt waren bislang rund 1,5 Millionen Euro. Der günstigste Anbieter kalkuliert mit 5,1 Millionen Euro für den Aufbau, die Miete über 60 Monate und den Rückbau der benötigten Container.
Grundsätzlich sei es möglich, dass im Laufe der Zeit auch über den Kauf der Container nachgedacht werde, sagt Helge Zacharias. Mit dem Kauf hätte die Stadt die Option, die Containerschule notfalls auch länger stehen zu lassen. „Wir wissen aktuell noch nicht, wann die Fördermittel für den geplanten Neubau der Grundschule 3 an der Friedrich-Ebert-Straße kommen und ob der Freistaat Sachsen angesichts gestiegener Preise die Höhe der Förderung anpasst. Zudem kann aktuell keiner sagen, wo die Baupreise hingehen. Wir treiben den Bebauungsplan natürlich dennoch weiter voran. Aber wenn wir 40 Prozent Eigenanteil übernehmen müssen, bei einem Bau dessen Kosten von 20 auf 40 Millionen wachsen, wird das für eine Kleinstadt wie Taucha irgendwann nicht mehr darstellbar”, sagt de. Darum habe die Stadt Taucha mit den beiden Bietern auch über eine Kaufoption gesprochen und entsprechende Angebote dazu eingeholt. Entschieden habe man sich letztlich für das Angebot des Bieter 2, dessen Name erst nach Ende der Frist von zehn Tagen genannt werden darf.
Auf dieser Landwirtschaftsfläche gegenüber den Wyn-Passagen soll die dritte Grundschule entstehen.
Insgesamt soll die Schule dann mit allen nötigen Arbeiten wie Planung, Genehmigungen, Hochbau, Kauf der Container, Innenausstattung und Außenanlagen rund 7,5 Millionen Euro kosten. Grund für diese Kostensteigerung seien laut Zacharias die enorm gestiegenen Kosten für Holz und Stahl. Um die entsprechenden Mittel für die dringend benötigte Schule freizumachen mussten buchhalterisch zwei Produktsachkonten miteinander verschmolzen werden: das Konto des Schul-Interims und das Konto des Schulneubaus an der Friedrich-Ebert-Wiese. Beide Vorhaben sind bereits im Haushalt 2022 inklusive mittelfristiger Finanzplanung bis 2025 enthalten. „Mit der Verschmelzung der Konten schaffen wir die Neubudgetierung der Maßnahme”, erläuterte Kämmerer Marcus Rietig in der Stadtratssitzung. Dem Beschlussvorschlag stimmten alle 15 anwesenden Stadträtinnen und Stadträte zu.
Zum Start des Schuljahres 2022/23 wird die Schule noch nicht öffnen können. „Man muss realistisch sein: Nach den bisherigen Erfahrungen mit den Genehmigungsbehörden ist eine Eröffnung im Januar denkbar. Wenn alles perfekt läuft, vielleicht auch früher”, so Helge Zacharias. Erschließungstechnisch sei alles vorhanden, die nötigen Medien liegen an. Neben dem Containerbau soll noch ein kleines Regenrückhaltebecken entstehen.
In die Grundschule 3, die derzeit noch in der Regenbogenschule Taucha untergebracht ist, werden zum neuen Schuljahr eine weitere erste Klasse sowie eine ukrainische Schülerklasse starten. Diese beiden und die jetzige erste Klasse ziehen dann nach Fertigstellung in den Übergangsbau an der Dewitzer Straße.