Tauchscher-Start mit Musik, Unwetter und einem Dutzend Einsätzen der Feuerwehr | Taucha kompakt
Tauchscher-Start mit Musik, Unwetter und einem Dutzend Einsätzen der Feuerwehr
Der Start des Tauchschers am gestrigen Abend fiel nicht so aus, wie es sich die Verantwortlichen gewünscht hätten. Während des Eröffnungsprogramms zog ein Unwetter über die Stadt. Das Programm wurde daraufhin abgebrochen.
Der Start des Tauchschers am gestrigen Abend fiel nicht so aus, wie es sich die Verantwortlichen gewünscht hätten. Während des Eröffnungsprogramms zog ein Unwetter über die Stadt. Das Programm wurde daraufhin abgebrochen.
Es sah so aus, als könnte es ein Tauchscher-Start ohne Regen werden. Gegen 19 Uhr startete das Eröffnungsprogramm des Stadtfestes, unter anderem mit den Kindern der Regenbogenschule. Um etwa 19.20 Uhr meldeten die Wetter-Apps erste Unwetterwarnungen. Ab 19.30 Uhr wurde es zunehmend dunkler. Wie auf ein Fingerschnippen setzte dann plötzlich Wind ein, der sich zum Sturm entwickelte. Danach prasselte massiver Regen auf die Stadt hernieder. Die Besucher brachten sich unter Bierwagen und anderen Unterständen in Sicherheit. Nach etwa zehn Minuten war das Spektakel vorüber - und die Festwiese sowie die Flaniermeile an der Badergasse glichen zeitweise einem See.
Während viele Kinder an den riesigen Pfützen ihren Spaß hatten, sammelten sich die Organisatoren und überlegten, wie weiter verfahren wird. Der Auftritt der Schülerband des Geschwister-Scholl-Gymnasiums fiel buchstäblich ins Wasser, auch die Linedancer konnten aufgrund der rutschigen Tanzfläche nicht auftreten. Also verkündeten Bürgermeister Tobias Meier und Moderator Roman Knoblauch den Abbruch des Eröffnungsprogramms. „Wir holen das am heutigen Sonnabend nach. Zwischen 17 und 18 Uhr singen ja die Chorifeen auf der Bühne an der Festwiese. Und danach folgt die eigentliche Eröffnung mit den Linedancern, der Schülerband des Gymnasiums, der SG Taucha, der Sponsorenvorstellung und dem Freibier-Anstich”, kündigt der Bürgermeister an. Am Abend ging das Programm dann gegen 21 Uhr regulär weiter mit dem Auftritt der Band Nightfever auf der Festwiese. Auf dem Markt ging es nach dem Unwetter ebenfalls normal weiter: Die Pappelarena-DJs legten auf, danach kam Emi Flemming, um ein Dance-Set aufzulegen und die Menge springen und tanzen zu lassen.
Bei den Bambini- und Kinderläufen des Stadtlaufes war von Unwetter noch nichts zu spüren.
Einige der 10-Kilometer-Läufer ließen sich während des Unwetters nicht vom Laufen abhalten. Foto: René Bausch
Nach dem Unwetter begann auch für die Freiwillige Feuerwehr Taucha und Merkwitz das große Aufräumen: Am Kleinen Schöppenteich war ein Baum umgekippt. Nach Aussage des Tauchaers Ronny Damm, der sich zum Zeitpunkt des Sturmes auf der 10-Kilometer-Laufstrecke des Sparkassen-Tauchscher-Stadtlaufes befand, soll der Baum umgekippt sein, als sich gerade Läufer in der Nähe befanden. Dem Zufall sei dank, dass hier nicht mehr passiert ist. Die Feuerwehr Merkwitz sicherte die Stelle vorerst mit einem Flatterband ab, die Beräumung erfolge später, sagt Jörg Schmitt, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Taucha. „Wir hatten am Abend und der Nacht zwölf Einsätze, allesamt wegen der Beseitigung von Sturmschäden. Vor allem den Ortsteil Sehlis hat es ganz schön erwischt. Telefonleitungen und Strom-Oberleitungen wurden beschädigt, die enviaM half teilweise mit der Abschaltung von Strom, damit wir die Leitungen sichern konnten. Auch die Feuerwehr Eilenburg unterstützte mit einem Fahrzeug und Kameraden”, so Jörg Schmidt. Insgesamt sei nichts gravierendes passiert. Am Reiterhof Sehlis hätte es allerdings einen Teil des Daches abgedeckt. Bleche hätten sich hier gelöst. Mit 24 Kameradinnen und Kameraden sowie vier Fahrzeugen waren die beiden Wehren aus Taucha und Merkwitz im Einsatz. Am heutigen Sonnabend gab es noch einen kleineren Einsatz: In der Neustadt musste ein Baum gesichert werden, der drohte, umzustürzen.
Der umgestürzte Baum am Kleinen Schöppenteich
An den Fest-Orten des Tauchschers kümmerte sich der Bauhof um die Beseitigung kleinerer Sturmschäden. Die Technik und Bühnen hätten das Unwetter aber gut überstanden, so Veranstalter Bernd Hochmuth. „Wir sind den Umständen entsprechend gut davon gekommen”, sagt Bürgermeister Tobias Meier. Gewarnte werde aktuell noch davor, die Parks zu betreten. „Wir müssen erst mal prüfen, inwieweit noch lose Stämme und Äste in den Kronen hängen. Erhöhte Vorsicht ist also geboten”, so Meier.
Während vom Unwetter wohl viele Privataufnahmen existieren, wird es auch in den offiziellen Tauchscher-Film finden, den Jonas Juckeland und sein Team aktuell drehen. „Es war ja Regen angekündigt, insofern haben wir damit gerechnet. Dass es so heftig werden würde, konnte keiner ahnen. Wir haben dem Sturm getrotzt und ihn auch gefilmt. Das war sicher kein typischer Tauchscher-Start, aber aus redaktioneller Sicht natürlich durchaus interessant. Vor allem die Bilder danach sind wunderschön, mit in Pfützen springenden Kindern und einem See vor der Bühne”, sagt Jonas.
