Bürgerhaushalt 2024: Diese Projekte können jetzt unterstützt werden | Taucha kompakt

Sechs Projekte für den Bürgerhaushalt stehen ab heute und nur bis 14. August zur Wahl. Mindestens drei davon werden von der Stadtverwaltung umgesetzt.

In diesem Jahr wurde die maximale Summe der möglichen Einzelprojekte von 5000 auf 10.000 Euro erhöht. Neu ist auch, dass man in diesem Jahr drei Stimmen hat, die man auf bis zu drei Projekte verteilen kann. Die Projekte mit den meisten Stimmen sollen dann bis spätestens Ende September 2025 umgesetzt werden.

Große Chancen rechnet sich der Förderverein des Schlosses Taucha aus. Dieser will ein Herzensprojekt des verstorbenen Vorsitzenden Jürgen Ullrich umsetzen. Es handelt sich hier um eine historische Postmeilensäule. Im September 2022 sagte Jürgen Ullrich dazu: „Vor einigen Jahren ist mir aufgefallen, dass Taucha mal eine Postmeilensäule hatte. Ich wusste, dass das Unterteil jahrelang im Hof des Museums lag. Also habe ich recherchiert und eine Rundmail an Steinmetze verfasst, um den Verbleib des Unterteils in Erfahrung zu bringen”, schildert Jürgen Ullrich seine Recherche. Tatsächlich meldete sich der Natursteinhändler Robert Hirsch aus Geithain, dass der so genannte Stempel bei ihm liege. „Hirsch ist Mitglied in der Arbeitsgruppe Kursächische Postmeilensäulen und bestrebt, die ehemaligen Säulen zu sanieren. Allerdings erwies sich der Stempel als nicht geeignet, er war einfach zu verwittert und schlecht erhalten. Darum wollen wir die Säule komplett neu bauen”, so Ullrich.

Als Standplatz wurde die neue Verkehrsinsel an der ehemaligen Bürgerruhe festgelegt. Ursprünglich hätte die Säule gegenüber der Südstraße gestanden, wo sie aber heute keinen Sinn mehr ergebe und schlecht sichtbar wäre. Die Postmeilensäule soll die Form eines Obelisk haben. Sie werde 2,18 Meter hoch, komplett aus Granit und trage eine leicht vergoldete Spitze. Eingraviert werden sollen die Entfernungen nach Leipzig, Eilenburg, Torgau und Hainichen. Nicht etwa in Kilometern, sondern in der Zeit, die man damals mit der Postkutsche gebraucht hat.

Die Kosten schätzte Ullrich damals auf 16.000 Euro, finanziert vor allem durch Sponsoren. Laut Hans-Jörg Moldenhauer hätten einige Sponsoren aber ihre Zusage nach Ullrichs Tod zurückgezogen. Seine Tochter Tina Ullrich hätte darum kürzlich ein Crowdfunding gestartet, bei dem insgesamt 1555 Euro zusammenkamen. Damit sei die Säule faktisch bezahlt - unter Einsatz von Privatmitteln. Über den Bürgerhaushalt seien nun rund 4000 Euro beantragt worden, um die Privatmittel so gering wie möglich zu halten, so Moldenhauer weiter.

Aufgestellt werden soll die Säule am 24. August um 11 Uhr auf der Verkehrsinsel an der B87 / Bürgerruhe (Einmündung zur Portitzer Straße).