Nach der Bundestagswahl will Christiane Schenderlein von der CDU weiter für Nordsachsen agieren. Den Landkreis hält sie für eine Zukunftsregion. Über die Landesliste wird die 43-Jährige weiterhin im Bundestag vertreten sein.
Zum Wahlergebnis von AfD-Mann René Bochmann sagt sie nichts direkt. Nur soviel: „Das Ergebnis der Wählerinnen und Wähler ist eindeutig ausgefallen und das gilt es zu respektieren. Ich bin dankbar, dass wir als Union im Vergleich zu 2021 hinzugewinnen konnten (etwa 5.000 Stimmen). Leider hat es deutlich nicht zum Direktmandat gereicht”, so Schenderlein.
Ihre Hauptaufgabe im Bundestag sieht sie weiter in Nordsachsen. Den Fokus legt sie gleich auf mehrere Themen, wie etwa dem Großforschungszentrum in Delitzsch. „Nordsachsen ist für mich eine Zukunftsregion. Das kommt leider in der aktuellen politischen Debatte zu kurz. Konkret müssen wir das Großforschungszentrum CTC in Delitzsch weiter aufbauen und den Bau der notwendigen Gebäude schnellstmöglich starten. Bayern hat es vorgemacht: Diese Art der Strukturförderung im ländlichen Raum strahlt in andere Bereiche aus und im zweiten Schritt profitieren die örtliche Wirtschaft sowie die Infrastruktur davon”, erklärt sie.
Als Kulturpolitikerin liege ihr auch die Zukunft von Schloss Hubertusburg in Wermsdorf am Herzen. „Im sächsischen Koalitionsvertrag wurde als Ziel vereinbart, dort das Depot (als Schaudepot) der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden unterzubringen. Das wird nicht ohne Bundesförderung realisierbar sein. Auch hier möchte ich aktiv mitwirken”, kündigt sie an.
Auch für gleichwerte Lebensverhältnisse in Stadt und Land will sie sich im hauptsächlich ländlich geprägten Landkreis Nordsachsen einsetzen. „Miteinander und nicht gegeneinander denken, das ist mir wichtig. Darunter fallen für mich konkrete Infrastrukturprojekte für den ländlichen Raum, wie die Finalisierung der B 169, der weitere Ausbau der B87 oder der Erhalt der S4 bis Falkenberg”, zählt sie auf.
Grundsätzlich hätte sie sehr gute Kontakte zur sächsischen Staatsregierung und zur kommunalen Ebene vor Ort, so dass sie auch in Themen, die keine originären Bundesthemen sind, mitwirken und gestalten könne. Darunter fielen unter anderem die Themen Bildung, Sport und Ehrenamt, in denen sie sich weiter einsetzen wolle.
Trotz der Zeit in der Opposition sei es Christiane Schenderlein gelungen, einzelne Projekte und Fördermittel nach Nordsachsen zu bringen. Für die Innensanierung der St. Moritz-Kirche in Taucha kamen 300.000 Euro aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes. Ähnliche Zuwendungen haben auch die Kirche in Selben oder die Stadt Delitzsch für die Sanierung des Wallgrabens erfahren. „Darüber hinaus habe ich mich gegenüber dem Freistaat Sachsen für die Verteilung der Katastrophenschutzfahrzeuge bei unseren örtlichen Feuerwehren stark gemacht. Erst vor zwei Wochen konnte die Wehr in Hohenprießnitz ihr Fahrzeug in Einsatz stellen”, so die CDU-Politikerin weiter.
Auf Bundesebene hätte sie sich vor allem für die Novellierung der deutschen Filmförderung maßgeblich eingesetzt und bei der Novellierung des SED-Unrechtsbereinigungsgesetzes mitgewirkt. Von letzterem profitieren auch die Opfer des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau.
Transparenzhinweis:
Nordsachsen24 hat auch René Bochmann von der AfD um ein Statement nach der Bundestagswahl sowie seine bisher erreichten Ziele und weiteren Vorhaben für Nordsachsen befragt. Sein Büro lässt mitteilen, er habe viele Termine und könne sich aktuell nicht um die Beantwortung kümmern.